„Musik soll Spaß machen“
Matthias Hirling ist der neue Dirigent beim Musikverein Ringingen
RINGINGEN / sz – Nach 40 Jahren hatte Dirigent Hans-Peter Hirling beim Jahreskonzert des Musikvereins Ende März sein Amt niedergelegt. „Das war an diesem Tag auch für den Vorstand total überraschend und dann natürlich eine Herausforderung für uns, wie es weiter gehen sollte“, erinnert sich der stellvertretende Vorsitzende Thomas Felk.
Nun, nach knapp drei Wochen, sind sowohl die Vorstandschaft wie auch die Musiker froh, dass ihr eigentlicher Wunschkandidat für das Amt des Dirigenten jetzt auch den Taktstock für das Blasorchester übernimmt. An die Stelle von Hans-Peter Hirling tritt dessen Sohn Matthias Hirling, der seit neun Jahren die Jugendkapelle in Ringingen geführt hat. Jugenddirigentin wird nun die freischaffende Musiklehrerin Sara Frank aus Allmendingen. „Matthias wollte als Dirigent der Jugendkapelle aus familiären Gründen eigentlich kürzer treten, war aber gleich bereit, als wir ihm von unserer Idee erzählten“, freut sich Thomas Felk. Für Matthias Hirling würde so ein Mehraufwand durch organisatorische Dinge wegfallen, die in der Jugendarbeit zusätzlich anfallen. Dass der Verein nun nicht auf einen externen Dirigenten zurück greifen musste, darüber seien alle froh. „Es ist einfach anders, wenn man jemanden hat, der keinen Bezug zu den Musikern hat, wie jemand, der aus den eigenen Reihen kommt“, begründete Felk.
Seit knapp zehn Jahren Dirigent
Matthias Hirling tritt mit seinem neuen Amt in große Fußstapfen. „Mein Vater hat aus einer Kapelle in der Unterstufe ein Höchststufenorchester gemacht. Da ist dann natürlich mein Anspruch an mich selbst, dieses Niveau halten zu können“, so der 32-Jährige. Doch auch Matthias Hirling kann bereits auf Erfolge im MV zurückblicken. Schon im nächsten Jahr kann er sein zehnjähriges Dirigentenjubiläum und 25 Jahre Mitgliedschaft feiern.
„Seit 2005 habe ich die Jugendkapelle dirigiert und war Vizedirigent der Kapelle. 1998 war ich aber schon im MV als Ausbilder tätig“, so Hirling. Bereits 1990 wurde er im Verein aktiv, mit 16 begann er seine Ausbildung an der Klarinette. „Als der damalige Jugenddirigent Martin Vogel sein Amt abgegeben hatte war klar, wir brauchen für die Jugendkapelle jemanden, der aus den eigenen Reihen kommt“, begründet er seine damalige Entscheidung. Unter anderem durch die Arbeit von Matthias Hirling kam die Jugendarbeit dann erst richtig in Gang. „Die Zahl der jungen Musiker hat sich von 43 auf 86 verdoppelt“, erinnert sich Vorsitzender Felk.
In den Jahren als Jugenddirigent bekam Matthias Hirling dann bereits Anfragen für das Amt des Dirigenten aus anderen Vereinen. „Die habe ich aber alle abgesagt, denn eigentlich war es auch meine Absicht, einmal das Blasorchester zu übernehmen“, so Hirling. Neben dem Ziel, das Niveau der Kapelle zu halten, möchte Hirling zumindest unter dem Jahr mehr Wert auf die Unterhaltungsmusik legen. „Was aber immer über allem stehen soll, ist, dass die Musiker Spaß haben“, so der Dirigent.
Erschienen: 22.04.2014, Schwäbische Zeitung
Autor: Selina Ehrenfeld
Foto(s): Selina Ehrenfeld